"Kritik der schwarzen Vernunft" von Achille Mbembe
Das Menschliche Geld.
Der Historiker, Politologe und Theoretiker des Postkolonialismus behandelt in seinem Buch zentral den transatlantischen "Sklavenhandel", in dem die Sklaven das "menschliche Metall, die menschliche Ware und das menschliche Geld" sind. Der kamerunische Autor bezeichnet diesen als "Ausgangspunkt zahlreicher Katastrophen und Ursache unerhörter psychischer Verheerungen".
Er schreibt in seinem fesselnden Buch auch über den mittlerweile weltbeherrschenden Kapitalismus und dem darin entstandenen rassistischen Denken. In seiner Forschung geht er Strukturen, die Rassismus fördern, intensiv auf den Grund.
Mbembe schreibt darüber, dass wir alle dieselbe Geschichte, aber nicht die selben Erinnerungen teilen. Um etwas verändern zu können, sollten wir Projekte entwickeln, in denen wir alle zusammen neue gemeinsame Geschichte schreiben, um daraus resultierend die gleichen oder ähnlichen Erinnerungen teilen zu können.
Der Titel ist sicher auch ein Hinweis auf Immanuel Kants Plädoyer „Kritik der reinen Vernunft", das im 18. Jahrhundert eine wichtige Veröffentlichung war. 2015 erhielt der Politikwissenschaftler den Geschwister-Scholl-Preis für sein Buch, das im November 2014 veröffentlicht wurde.
Achille Mbembe hat für lange Zeit in den USA, unter anderem an der University of California in Berkeley oder der Yale University in New Haven, gelehrt und unterrichtet mittlerweile an der Witwatersrand-Universität in Johannesburg, Südafrika.
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